Sonntag, 16. Oktober 2016

So trifft die Digitalisierung die Gastronomie


Die Digitalisierung macht vor nichts halt. Darf man den Meinungen von Experten glauben, werden jene dich nicht digitalisieren, früher oder später auf der Strecke bleiben.

Prinzipiell kann ich mich dieser Meinung anschließen, da die Digitalisierung eine Unmenge an Vorteilen bietet, zuletzt nicht von finanzieller Natur.
Jedoch ist dieser Prozess von Branche zu Branche, ja wenn nicht sogar von Betrieb zu Betrieb individuell zu planen und umzusetzen.

Kürzlich habe ich mir Gedanken darüber gemacht, wie sich die Digitalisierung in der Gastronomie bemerkbar macht.
Die Möglichkeit, sich sein Essen übers Smartphone zu bestellen ist auf jeden fall eine Neuerung, welche die Digitalisierung mit sich gebracht hat (klappt in den meisten Fällen sogar sehr gut.)

Eine andere Möglichkeit besteht auch darin aus dem Haus zu gehen und sich ein schickes Restaurant zu suchen, welches sich die Digitalisierung zu Herzen genommen hat. Schauen wir uns solch ein Erlebnis mal an.

Das Restaurant ist hoch modern, geräumig, alles glänzt, alles ist schnittig und sauber.
Personal ist auf den ersten Blick nicht auszumachen, lediglich ein junger Bursche der die Gäste zum Platz geleitet.

Am Tisch hat es für jeden Gast ein integriertes Tablet, mit welchem dann die Bestellung erfasst werden kann. Die Speisekarte sieht gut aus, würde mich gerne beraten lassen aber da ist niemand. Ich suche was aus...
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Nach reiflichem überlegen, habe ich mich für ein 500g Steak mit Safran-Nudeln an einer hausgemachten Sauce entschieden. Klingt richtig lecker, blöd nur dass ich keine Pilze mag, aber in der Sauce hat es Pilze.... wie krieg ich nun diese Pilze aus meiner Sauce?!

Hab dann eine Bemerkung unter die Bestellung geschrieben und abgeschickt, hoffe mal das hat geklappt. Die Wartezeit kann man sich auf dem Tablet mit irgendwelchen Spielen vertreiben. Finde ich ganz lustig, meine Begleitung aber weniger...

Nach 30 min frage ich mich, ob ich das Essen selbst in der Küche holen muss oder ob sich jemand im Haus befindet, der  sich dieser Aufgabe annimmt.
Das Essen wurde dann doch noch von jemanden zu Tische gebracht (unglücklicherweise mit Pilzen.)

Egal, ich hab’s dann trotzdem gegessen. Bezahlen kann man das ganze dann wieder ganz bequem am Tablet (hab mal stark angenommen, dass für diesen „Service“ kein Trinkgeld erwartet wurde.)

War irgendwie ganz cool & hip, aber von einem berauschenden Gastronomieerlebnis kann nicht die Rede sein. Vielleicht sollte man hier das Digitalisierungs-Konzept nochmals überarbeiten.

1 Kommentar:

  1. Ich mag solche Posts sehr! Das meine ich mit kritischer Auseinandersetzung. Danke.

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